William Shakespeare : Das Wintermärchen
Inhaltsangabe
Kritik
Wie in der Tragödie „Othello, der Mohr von Venedig“ wütet auch in der Tragikomödie „Das Wintermärchen“ von William Shakespeare ein Eifersüchtiger. Statt des dunkelhäutigen Feldherrn Othello ist es Leontes, der König von Sizilien. Ohne ersichtlichen Grund unterstellt er seiner schwangeren Ehefrau Hermione und seinem Jugendfreund Polixenes, dem König von Böhmen, dass sie ihn betrogen hätten und das ungeborene Kind nicht von ihm gezeugt worden sei.
Leontes beauftragt deshalb Camillo, Polixenes zu vergiften. Stattdessen warnt Camillo den Gast und flieht mit ihm nach Böhmen. Hermione wird in den Kerker geworfen, wo sie eine Tochter zur Welt bringt. Antigonus erhält von Leontes den Befehl, das Neugeborene auszusetzen. Die Mutter soll nach einem Scheinprozess hingerichtet werden, aber als sie vom unerwarteten Tod des kleinen Sohnes Mamillius erfährt, bricht sie leblos zusammen.
Ein Bär tötet Antigonus in Böhmen. Das von ihm ausgesetzte Kind wird von einem Schafhirten und dessen Sohn Hansnarr gefunden und aufgenommen. Es wächst unter dem Namen Perdita auf.
Als die vermeintliche Tochter des Schäfers 16 Jahre alt ist, verliebt sich der Königssohn Florizel in sie, und Perdita erwidert seine Gefühle, obwohl oder gerade weil sie noch nicht weiß, wer er ist. Auf einem Schafschurfest – bei dem der Taschendieb Autolycus die Gäste bestiehlt – wollen die beiden sich verloben. Polixenes und Camillo nehmen verkleidet an dem Fest teil und erfahren auf diese Weise von der heimlichen Liebesbeziehung.
Florizel flieht mit Perdita vor dem Zorn seines Vaters nach Sizilien. Polixenes und der Schäfer, den Perdita für ihren Vater hält, folgen dem Paar. Leontes erkennt in Perdita seine Tochter und versöhnt sich mit Polixenes. Da wird eine im Haus der Edelfrau Paulina aufgestellte Marmorstatue Hermiones lebendig und steigt vom Sockel herab.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)In der Tragikomödie „The Winter’s Tale“ / „Das Wintermärchen“ veranschaulicht William Shakespeare die zerstörerische Wirkung blinder Gefühle wie Eifersucht und die heilende Kraft der Vergebung.
Dem Titel entsprechend, handelt es sich bei „Das Wintermärchen“ zwar nicht um eine realistische Geschichte – das gilt besonders für das Happy End – aber die Grundaussage entspricht einer allgemeinen Erkennnis: Gegenwart und Zukunft lassen sich nicht von der Vergangenheit abkoppeln; sie werden von ihr beeinflusst. Vergebung und Versöhnung sind jedoch jederzeit möglich.
Das 1611 uraufgeführte „Wintermärchen“ von William Shakespeare ist auch nach mehr als 400 Jahren aktuell. Das verdeutlicht die englische Schriftstellerin Jeanette Winterson (* 1959) in dem Roman „Der weite Raum der Zeit“, einer „Cover-Version“ von „Das Wintermärchen“, die sie im Rahmen des Hogarth Shakespeare Projekts anlässlich des 400. Todestages von William Shakespeare verfasst hat.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2016
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