Spiel auf Zeit

Spiel auf Zeit

Spiel auf Zeit

Spiel auf Zeit – Originaltitel: Snake Eye – Regie: Brian De Palma – Drehbuch: Brian de Palma und David Koepp – Kamera: Stephen H. Burum – Schnitt: Bill Pankow – Musik: Ryuichi Sakamoto – Darsteller: Nicolas Cage, Gary Sinise, Carla Gugino, John Heard, Stan Shaw, Kevin Dunn u.a. - 1998; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Der korrupte Polizeioffizier Rick Santoro sitzt bei einem Boxkampf unter den Ehrengästen schräg vor dem US-Verteidigungsminister. Den Platz hat ihm sein alter Freund Kevin Dunne besorgt, der beim Militär eine Bilderbuchkarriere machte und an diesem Abend für die Sicherheit des Ministers verantwortlich ist. Während Kevin zu Beginn des Boxkampfes eine verdächtige Frau kontrolliert, geht der Champion unerwartet zu Boden, und in diesem Augenblick wird der Minister erschossen ...
mehr erfahren

Kritik

Der Plot – besonders der Showdown – ist grotesk. Aber Brian De Palma kommt es in "Spiel auf Zeit" ("Snake Eye") offenbar ausschließlich auf den Stil der Inszenierung an.

mehr erfahren

Der trotz seiner Korruption überschuldete Polizeioffizier Rick Santoro (Nicolas Cage) besucht einen Boxkampf in der „Casino Arena“ von Atlantic City. An diesem Abend verteidigt Lincoln Tyler (Stan Shaw) seinen Weltmeistertitel im Schwergewicht. Rick nimmt einem Gauner Geld ab und setzt es auf den Champion. Sein alter Freund Kevin Dunne (Gary Sinise) hat ihm einen Sitzplatz unmittelbar am Ring verschafft. Kevin Dunne, der eine Bilderbuchkarriere beim Militär gemacht hat und mit zahlreichen Orden ausgezeichnet wurde, ist für die Sicherheit des ebenfalls anwesenden US-Verteidigungsministers verantwortlich.

Unmittelbar vor dem Beginn des Boxkampfes geht Kevin zu einer auffälligen Rothaarigen, fragt sie nach ihrer Eintrittskarte und folgt ihr, als sie davonläuft. Währenddessen setzt sich eine andere Frau neben Rick und redet auf den dahinter sitzenden Minister ein. Unerwartet geht Lincoln Tyler zu Boden. Da fallen zwei Schüsse: Einer trifft den Minister in den Hals, der andere streift die die Frau vor ihm an der Schulter, die von Rick zu Boden gerissen wird. Kevin erschießt den Attentäter. Er stand mit der Rothaarigen unmittelbar hinter dem arabisch aussehenden Mann mit dem Gewehr. Für den Minister kommt jede Hilfe zu spät.

Kevin macht sich Vorwürfe, weil er seinen Platz verlassen hatte, aber Rick überredet ihn, sich darüber erst einmal keine Gedanken zu machen. Er leitet er die polizeilichen Ermittlungen. Bei der Prüfung der von den Überwachungskameras gemachten Aufzeichnungen fällt Rick auf, dass Lincoln Tyler zu Boden ging, obwohl ihn der Schlag seines Gegners gar nicht getroffen hatte. Er befragt Lincoln Tyler, und der Boxer gibt zu, den Kampf getürkt zu haben. Eine rothaarige Frau hatte ihm Geld dafür gegeben, dass er sich k. o. schlagen ließ, sobald er das Stichwort „Jetzt beginnt der Schmerz“ hörte.

Unabhängig voneinander suchen Rick und Kevin nach der verletzten Frau. Sie verbindet sich einem Waschraum den Oberarm und zieht sich um, bevor sie einen Casino-Gast dazu bringt, sie mit ins Hotelzimmer zu nehmen. Rick findet sie zuerst. Sie überredet ihn, sich mit ihr auf eine Nottreppe zu setzen. Dort erzählt sie ihm, sie heiße Julia Costello (Carla Gugino) und arbeite in einem ballistischen Institut für die Regierung. Sie fand heraus, dass man dem Verteidigungsminister gefälschte Testberichte vorgelegt hatte, die eine erfolgreiche Erprobung eines neuartigen Waffensystems vortäuschten. Weil sie die Verschwörer in der unmittelbaren Nähe des Ministers vermutete, wollte sie dem Minister ihr Material zu Beginn des Boxkampfes unbemerkt zustecken.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Dass Kevin der Drahtzieher des Anschlags ist, wie Julia behauptet, will Rick nicht glauben. Er sperrt Julia in einen leerstehenden Raum und schaut sich noch einmal Aufzeichnungen der Überwachungskameras an: Offenbar war der Vorfall mit der Rothaarigen ebenfalls inszeniert.

Da taucht Kevin auf und will Rick mit vorgehaltener Pistole zwingen, zu verraten, wo Julia Costello zu finden ist. Rick schweigt auch noch, als Lincoln Tyler ihn auf Geheiß Kevins zusammenschlägt. Aber als Rick zu dem Raum taumelt, in den er Julia eingeschlossen hat, braucht Kevin ihm nur zu folgen. Im letzten Augenblick durchbrechen Polizeifahrzeuge die Außenwand des Raums und strahlen Kevin Dunne mit ihren Scheinwerfern an. Statt der Aufforderung nachzukommen, seine Waffe fallen zu lassen, erschießt der Offizier sich selbst.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Der Plot – besonders der Showdown – ist grotesk. Aber Brian De Palma kommt es in „Spiel auf Zeit“ („Snake Eye“) offenbar ausschließlich auf den Stil der Inszenierung an. Der Film beginnt mit einer viertelstündigen opernhaften Sequenz, in der die Kamera dem unablässig quasselnden Rick Santoro folgt, der die „Casino Arena“ betritt und zu seinem Sitzplatz geht. Angeblich wurde die Sequenz in einem Stück gedreht – allerdings mit vier Kameras, und die Schnitte sieht man entgegen anders lautender Behauptungen sehr wohl. Nach dieser Eröffnung wird das Attentat auf den Minister, das gerade zu sehen war, Schritt für Schritt aus Zeugenaussagen und Aufnahmen von Überwachungskameras rekonstruiert. Aus diesem Puzzle setzt sich allmählich ein neues Bild zusammen.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006

Brian De Palma (kurze Biografie / Filmografie)

Brian De Palma: Die Schwestern des Bösen
Brian De Palma: Schwarzer Engel
Brian De Palma: Carrie
Brian De Palma: Dressed to Kill
Brian De Palma: Blow Out. Der Tod löscht alle Spuren
Brian De Palma: Scarface. Toni, das Narbengesicht
Brian De Palma: Der Tod kommt zweimal
Brian De Palma: The Untouchables. Die Unbestechlichen
Brian De Palma: Fegefeuer der Eitelkeiten
Brian De Palma: Carlito’s Way
Brian De Palma: Mission Impossible
Brian De Palma: Femme Fatale
Brian De Palma: Die schwarze Dahlie
Brian De Palma: Passion. Geld. Macht. Verführung

Stephan Thome - Gott der Barbaren
Stephan Thome entwickelt die vor dem Hintergrund des Taiping-Aufstands und des Zweiten Opiumkrieges in China spielende Handlung seines historischen Romans "Gott der Barbaren" im Wechsel mehrerer Perspektiven und verbindet dabei Fakten und Fiktion. Die überbordende Figuren- und Materialfülle wird durch eine episodische und ausufernde Darstellungsweise noch verstärkt.
Gott der Barbaren